Der Kachelofen – jung geblieben und heute so aktuell wie vor 500 Jahren
Es hat viele gute Gründe, wenn heute immer mehr energiebewußte Hausbesitzer den Wunsch nach einem wirtschaftlichen Kachelofen äußern. Denn der Kachelofen ist die älteste Form einer sparsamen Heizung für einen und sogar mehrere Räume. Sein Prinzip ist seit Jahrhunderten bewährt und seine Leistung und Wirtschaftlichkeit muß nicht mehr bewiesen werden. So kannten den Vorläufer unseres heutigen Kachelofens schon 2500 Jahre vor Christi die an den Seen und Sümpfen der Alpen und des süddeutschen Alpenvorlandes lebenden Indogermanen. Bei diesen Ofen handelte es sich noch um walzenförmige Gebilde aus Steinen und Lehm, die zwar in der Hauptsache zum Backen dienten, nebenbei jedoch bereits die Aufgabe eines Heizgerätes erfüllten. So war es den Menschen gelungen, die flüchtige Hitze offenen Feuers in langanhaltende, brennstoffsparende Strahlungswärme umzuwandeln. Die Blütezeit des Kachelofens begann jedoch erst im 15. Jahrhundert mit dem Einsatz von Ofenkacheln. Sie verbesserten nicht nur die wärmespendende Wirkung, sondern machten den Kachelofen von nun an zu einem beliebten Gestaltungsobjekt von Bildhauern und Malern.
Durch diese Freiheit in der Gestaltung und seine hohe Anpassungsfähigkeit an die jeweilige räumliche Umgebung wurde der Kachelofen mehr als nur ein Wärmespender. Er wurde zum Bauwerk, in dem sich die jeweilige Stilepoche widerspiegelte. Bis heute hat der Kachelofen von seinem hohen Wert als attraktiver Mittelpunkt behaglichen Wohnkomforts und Ausdruck individuellen Lebensstils nichts eingebüßt. So unbegrenzt wie die gestalterischen Möglichkeiten, die sicher keinen Wunsch offenlassen, sind aber auch die heiztechnischen Ausstattungen, durch die der Kachelofen jedem Wärmebedarf maßgeschneidert angepaßt werden kann. Selbstverständlich hat auch hier der Kachelofen mit der allgemeinen technischen Entwicklung auf dem Heizsektor Schritt gehalten und ist heute eine überaus ebenbürtige Alternative zu den modernen Heizsystemen. Vor allem aber vermittelt nur der Kachelofen jene schon sprichwörtliche Behaglichkeit und Atmosphäre, die durch nichts zu ersetzen ist.
Der Kachelofen – so vielseitig wie nötig und so individuell wie gewünscht
Der Kachelofen ist ein extrem guter Energieverwerter. Alle Brennstoffe und Heizenergien, seien es nun Holz, Torf, Braunkohle, Steinkohle, Koks, Öl oder Gas, werden optimal ausgenutzt. Dabei wird ein hoher feuerungstechnischer und Anlagenwirkungsgrad erzielt, da keine Anlagen- oder Bereitschaftsverluste entstehen.
Ein Kachelofen oder eine Kachelofenheizung ist daher immer eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung, egal, ob nur ein Raum oder mehrere Räume beheizt werden sollen. Für alle Aufgaben und für alle Energiearten stehen heute moderne und geeignete Heizeinsätze zur Verfügung, die neben sparsamstem Energieverbrauch hohen Heizkomfort, einfache Handhabung und umweltfreundliche Verbrennung garantieren. Kachelöfen geben je nach Konstruktion und Bauweise die Wärme durch Strahlung oder Konfektion ab. Die Wärme der Kachelfläche dringt dabei strahlenförmig in den Raum und wirkt überall dort intensiv, wo sie auf feste Körper, Menschen, Möbel oder Wände, trifft. Da die Luft dabei angenehm temperiert bleibt, besteht ein behagliches, wohliges und gesundes Wohnklima. Man unterscheidet heute nach Bauart und Wirkungsweise zwischen den nachstehenden Kachelofen-Ausführungen:
Der Grundkachelofen
Diese Ausführung des Kachelofens erhielt ihren Namen von dem ursprünglich tief auf dem Boden (Grund) liegenden Feuerraum. Der Grundkachelofen eignet sich nur für die Verfeuerung langflammiger fester Brennstoffe wie zum Beispiel Holz, Braunkohle und Torf. Die bei der Verbrennung freiwerdende Energie wird durch keramische Heizgaszüge geleitet, von der großen Ofenmasse gespeichert und als Strahlungs- und Konvektionswärme über die Kachelfläche im niederen Temperaturbereich an den Raum abgegeben.
Der Warmluft-Kachelofen mit Metallheizgaszug
Diese Bauart ist besonders für die Verbrennung kurzflammiger fester Brennstoffe und den Betrieb mit Öl oder Gas geeignet. Die Wärmeabgabe erfolgt fast ausschließlich durch Konvektionswärme über einen speziellen Heizgaszug aus Stahlblech oder Gußeisen. Die Luft wir in der Heizkammer zwischen Heizeinsatz, Heizgaszug und Kachelmantel aufgeheizt und über Luftaustritte in die Räume geleitet.
Der Warmluft-Kachelofen mit keramischem Heizgaszug
Diese Kachelofenbauart vereinigt alle Vorzüge des Grundkachelofens und des Warmluft-Kachelofens auf hervorragende Weise. Zum einen wird die Konvektionswärme unmittelbar über Luftaustritte in die Räume geleitet. Gleichzeitig wird über die Masse der keramischen Heizgaszüge die Wärme gespeichert und dann als Strahlungswärme über die Kachelfläche abgegeben.
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